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Varroa erkennen heißt Varroa bekämpfen

Eine der wichtigsten Aufgaben des Bienenhalters ist die Behandlung gegen die Varroamilbe. Sie ist ein Exoparasit, der aus Asien eingeschleppt wurde und sich in der Brut unserer Bienen vermehrt. Im Winter können die Milben in der Wintertraube der Bienen zum Tod des Volkes führen, daher muss der Befall im Rahmen der Spätsommerpflege reduziert werden. Die Behandlung und Überwachung des Milbenbefalls wird in diesem Abschnitt erläutert.

Monitoring

Eine gute Varroabehandlung beginnt bereits mit der regelmäßigen Überwachung des Milbenfalls (sog. Ge­mülldiagose). Dafür beginnt man bereits im Juli mit dem Auszählen des Milbenbefalls. Dazu wird für 3-6 Tage der mitgelieferte Varroabodenschieber (sog. Windel) unter das Lüftungsgitter geschoben und der tägli­che Milbenfall ausgezählt. Dabei muss man selbstverständlich nicht täglich zählen, sondern kann nach eini­gen Tagen einmalig auszählen und die gezählten Milben durch die Anzahl der Tage teilen. Der so ermittelte durchschnittliche Milbenfall pro Tag sollte im Juli nicht mehr als 5 Milben betragen. Wenn dies doch der Fall sein sollte, empfehlen wir dir dein Bienenvolk schon etwas früher zu behandeln, um nach hinten heraus Zeit für weitere Behandlungen zu gewinnen. Den ermittelten Milbenfall pro Tag vom Juli solltest du dir aufschrei­ben, um ihn dann mit dem Befall nach den Behandlungen zu vergleichen.

Nach der Behandlung führst du den gleichen Versuch nochmal durch, um zu prüfen ob die Behandlungen erfolgreich waren und die Milbenpopulation reduziert wurde. Ist der Milbenfall ein bis zwei Wochen nach der zweiten Behandlung noch größer als 1 – max.2 Milben pro Tag sollte man nachbehandeln (wenn es die Zeit und das Wetter noch zulässt). Alternativ kann eine Oxalsäurebehandlung zur Restentmilbung im Winter gemeinsam mit einem Imkerpaten durchgeführt werden. Beim Auszählen hilft eventuell eine Lupe, um die runden braunen Varroa-Milben sicher erkennen zu können.

Mehr Infos und Bilder zu den Milben findest du auf unserer Website.

Tipp:

Sollten Ameisen die Milben auf dem Varroabodenschieber wegtragen, kann es helfen die Platte mit Speiseöl zu bestreichen.

Die Behandlung

Die Behandlung wird durch zweimalige Verdunstung von Ameisensäure im Juli/August durchgeführt. Den richtigen Zeitpunkt zur Behandlung könnt ihr auf der Seite www.varroawetter.de für eure Region ermitteln. Gib dort deine Postleitzahl ein und die Website zeigt dir, an welchen Tagen die Behandlung bei dem aktuellen Wetter am erfolgversprechendsten ist. Schaue dabei auf die Spalte mit der Behandlungsart „AS60 Liebig-Dispenser“. Ein grünes Plus zeigt dir gute Bedingungen für die Behandlungen an und ein gelber Kreis zeigt, dass die Bedingungen ausreichend sind. Zusätzlich findest du dort die Durchschnittstemperatu­ren der nächsten Tage mit denen du wie unten beschrieben die Größe des Dochtpapiers regulieren kannst.

Wichtig ist, dass ihr die Zeiten und Verdunstungsmengen pro Tag für die Behandlung genau einhaltet und ggf. reguliert. So gelingt eine erfolgreiche Behandlung gegen die Varroamilbe.

Die Behandlung gegen die Varroa-Milbe ist bei der easyBeeBox zweigeteilt. Zuerst erfolgt eine Kurzeitbe­handlung (100 mL über 5-7 Tage).

14 Tagen nach dem Beginn der ersten Behandlung erfolgt die zweite Langzeitbehandlung (150 mL über 10-14 Tage).

  • bei einem einjährigen Bienenvolk beginnt die Behandlung erst Mitte August
  • ab dem zweiten Jahr bereits gegen Ende Juli oder Anfang August
  • ideale Temperatur für die Behandlung sind ca. 25°C

Die Ameisensäurebehandlung kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie zur richtigen Zeit und mit der pas­senden Verdunstungsrate (siehe Tabelle) durchgeführt wird.

Während der Behandlung bitte den Varroabodenschieber unter das Gitter einlegen, um den Fall der Milben und somit einen Erfolg der Behandlung zu überprüfen (während der Behandlung sollen möglichst viele Milben fallen). Zwischen der 14-tägigen Behandlungspause kann weiter aufgefüttert werden.

Am Ende der Spätsommerbehandlung (ca. Ende August bis spätestens Anfang September), also nach Auffütterung und Varroabehandlung, überprüft bitte erneut den nun vorhandenen Wintervorrat. Dazu nehmt ihr die Kofferwaage zur Hand und geht wie oben beschrieben vor. Zudem sollte erneut mit Hilfe des Varroabodens der tägliche Varroafall für ein paar Tage überprüft und mit den Werten vom Juli vor der Behandlung verglichen werden.

Dosierung der Ameisensäure (60 %)

In der Tabelle kannst du die Angaben zur Dauer der Behandlung und der dazugehörigen Verdunstungsmen­gen sehen.

Kontrolliere regelmäßig, ob die richtige Menge an Säure pro Tag verdunstet.

Ablesen kann man dies an der Skala auf dem Fläschchen.

Wenn zu wenig Säure in der vorgegebenen Zeit verdunsten sollte, kannst du ein weiteres Stück des Verdunsterpapiers dazulegen. So vergrößerst du die Verdunstungsfläche. Sollte dies aufgrund schlechter Wetter­verhältnisse keine Abhilfe schaffen kannst du das Papier auch doppelt nehmen.

Wenn zu viel Säure in der vorgegebenen Zeit verdunsten sollte, kannst du ein weiteres Stück des Verdunster­papiers abreißen oder schneiden (Nur mit Handschuhen durchführen). So verkleinerst du die Verdunstungs­fläche.

Achtung:

Alle Aufgaben, bei denen die Ameisensäure in unmittelbarer Nähe steht, müssen mit ausrei­chender Schutzausrüstung (Handschuhe und Schutzbrille) durchgeführt werden. Halte zudem Wasser bereit, um im Falle des Kontakts mit der Säure diese schnell abwaschen zu können. Das Befüllen der Verdunsterflasche mit der Säure sollte zudem in einem gut belüfteten Raum stattfinden. Des Weiteren muss darauf geachtet werden, dass die Ameisensäure vor Kindern sicher aufbewahrt wird und auch stets als solche zu erkennen ist. Die durchgeführten Behandlungen müssen in einem Bestandsbuch (kleines Notizheft) dokumentiert werden. Schreibt daher immer auf wann ihr welches Volk mit welcher Menge Säure behandelt habt.

Tipps:

  • Stelle den Verdunster auf den Deckel des Fläschchens. So steht der Verdunster etwas erhöht und die Säure kann besser verdunsten.
  • Lüfte nach der Behandlung den Behandlungsraum, damit die Säurerückstände dort die Bie­nen nicht vom Fressen abhalten. Dazu einfach den Bienenfluchtschieber einsetzten und den Deckel des Behandlungsraums offen lassen bis der Säuregeruch verschwunden ist.

• Lege eventuell eine Pappe oder ein Brett in den Behandlungsraum, damit auslaufende Säu­re nicht in das Holz des Behandlungsraums einzieht.